Trackingweichen im E-Commerce
27. September 2023Die High Traffic Landing Page oder kurz HTLP im Affiliate-Marketing
Nichts wirft unserer Erfahrung nach im Setup-Prozess so viele Fragen auf Seiten
der Advertiser auf wie die High Traffic Landing Page oder kurz HTLP.
Dieses „Mysterium“ hat außerhalb des Affiliate-Marketing Seltenheitswert und auch innerhalb der Kampagne erfordert sie ein gleichbleibendes Anwendungsszenario: Sie kommt zum Einsatz, wenn Post-View-Tracking in Verbindung mit einer Tracking-Weiche umgesetzt wird.
Ganz simpel runtergebrochen, lösen Tracking-Weichen auf Basis der Herkunft eines Users bestimmte Skripte oder Tags aus. Gelangt ein User beispielsweiße über den Klick eines Affiliate in den Shop, wird die Weiche mittels dieser Information im Bestellprozess das Affiliate-Tracking auslösen. Kam der Klick über Google Adwords, so wird nur der entsprechende Adwords-Conversion-Tag getriggert. Sind mehrere Kostenpflichtige Kanäle beteiligt, wird meist die Logik angewandt, dass der letzte Kanal den Zuschlag bekommt. Dieses Prinzip funktioniert gut, solange es einen Klick gegeben hat.
Was passiert aber, wenn es keinen Klick gegeben hat, wie das im Post-View Umfeld der Fall ist?
Im Retargeting und Display-Kampagnen über Affiliate-Marketing ist das Tracking mittels Post-View eine gängige Praxis. Hierbei werden Sales getrackt, deren Kontakt mit dem Affiliate nicht über einen Klick, sondern über einen „View“ zustande kam. Für das Tracking der Affiliate-Netzwerke stellt das keine Herausforderung dar, für die Tracking-Weiche jedoch schon. Durch den fehlenden Klick hatte die Weiche keine Möglichkeit, die Herkunft des Users zu markieren.
Kommt es nun zum Bestellabschluss, wird der Kontakt mit dem Affiliate so behandelt, als hätte er nie stattgefunden!
Hier kommt die HTLP ins Spiel.
Die HTLP erfüllt den Zweck, den Kontakt zwischen Tracking-Weiche und User im View-Umfeld sicherzustellen. Dazu wird die HTLP bei jeder Einblendung eines Post-View Werbemittels unsichtbar im Hintergrund geladen und ermöglicht es der Weiche, den User kennenzulernen. Dabei könnte theoretisch jede Seite eines Online-Shops als HTLP fungieren, solange das Skript der Tracking-Weiche darauf enthalten ist.
Die Bezeichnung „High Traffic Landingpage“ suggeriert es jedoch bereits: Für den Server des Webshops würde das eine ungeheuerliche Traffic-Last bedeuten.
Sämtliche Texte, Bildmaterialien, Skripte, Designs usw. würden bei jedem Aufruf mitgeladen werden. Bei mehreren zehn- wenn nicht gar hunderttausenden Einblendungen am Tag nimmt das schnell Ausmaße an, die den ganzen Shop in die Knie zwingen könnten.
Um diesem „High-Traffic“ Herr zu werden, wird meist eine inhaltsleere Seite erstellt, auf der außer dem Weichen-Skript nichts anderes enthalten ist. Auch etwaige Container-Tags von Affiliate-Netzwerken haben nichts auf der HTLP verloren.
Wie eingangs erwähnt, ist das Anwendungsszenario sehr spezifisch. Das bedeutet aber nicht, dass es gleichzeitig selten oder kompliziert ist.
Wieso jeder Advertiser auch unabhängig von Post-View eine Tracking-Weiche einsetzen sollte, erfahrt ihr nächste Woche.
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